Im Oktober Newsletter des Forum Seitenstetten widmen wir uns dem Thema Flucht und ihre Ursachen. Dazu ein paar praktische Ideen, wie wir hier in Österreich, im kleinen Stil, jedoch ganz konkret – jede und jeder Einzelne – Handlungen setzen und das “Problem” an der Wurzel packen können.
Lassen Sie mich zwei Gedanken aufgreifen, die uns dazu in den Sinn gekommen sind:
1) Beziehungen positiv gestalten
Das behebt zwar die Fluchtursachen an sich nicht, trägt jedoch zu einer Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen bei. In einer Zeit, in der aufgrund der aktuellen Krise ohnehin schon ein hohes Maß an Spannung in der Bevölkerung vorhanden ist, sind wir gut beraten im kleinen den einen oder anderen positiven Kontrapunkt zu setzen.
Wie wäre es also, würden Sie ein paar Worte oder Grußformeln in der Sprache ihres geflüchteten Gegenübers lernen und anwenden? Vermutlich bewirken Sie damit, dass sich Ihr Gegenüber sofort wohler fühlt, und diese positive Energie wiederum auf Sie und letztlich auf uns alle ausstrahlt.
2) Bewusste Kaufentscheidungen – regional und menschenwürdig
Diese Idee zielt ganz konkret auf die Auslöser von Migrationsbewegungen ab. Wie Prof. Wohlmeyer in seinem Artikel klar darlegt, steht Flucht so gut wie immer in engem Zusammenhang mit der Ausbeutung des Herkunftslandes (meist als “globaler Süden” bezeichnet), sei es des Bodens, der Bodenschätze oder der Arbeitskräfte.
Mit Ihrer Kaufentscheidung können Sie maßgeblich dazu beitragen, dass sich die Wirtschaftspolitik ändern muss. Wir sind viele, die Macht liegt bei uns. Sie können hinterfragen woher die Produkte Ihrer Wahl kommen und unter welchen Bedingungen für Mensch und Umwelt diese hergestellt wurden. Manchmal ist es tatsächlich notwendig nachzufragen oder etwas eingehender zu recherchieren, da viele Produkte nicht mehr klar und transparent deklariert sind. (“Nicht aus EU-Landwirtschaft” bedeutet beispielsweise oft, aber nicht immer, dass das genannte Produkt aus China kommt). Regionaler Kauf bzw. “fair trade” fördert nicht nur unsere Wirtschaft und Landwirtschaft sondern bewirkt auch, dass unsere Kaufkraft aus Ländern abgezogen wird, die unter unwürdigen Bedingungen produzieren, anders ausgedrückt, nur jene Länder oder Initiativen werden unterstützt, die ihren Arbeitern faire Bedingungen garantieren.