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Am 25. August diesen Jahres durfte ich in der SPES-Akademie in Schlierbach ein Fest miterleben. Der Altbürgermeister von Steinbach a. d. Steyr, Karl Sieghartsleitner, erzählte dort von den vielen Wundern in seinem Leben, er hatte erfahren, was der Prophet Jesaja beschrieb: Wenn Unterdrückung ein Ende findet, werden Ruinen wieder bewohnbar.
Wenn Unterdrückung ein Ende findet, werden Ruinen wieder bewohnbar.
Prophet Jesaja
Freude an überparteilichem Miteinander, war der Schlüssel einer „sterbenden Gemeinde“, hin zu einem Vorzeigemodell: dem „Steinbacher Weg“. https://www.forum-seitenstetten.net/aiovg_videos/karl-sieghartsleitner-erfahrungen-mit-gelungenem-ueberparteilichen-miteinander/
Hanspeter Schmutz, CH, präsentierte sein Buch: „Wenn die Bevölkerung das Dorf entdeckt – sieben Strategien für eine werteorientierte Dorfentwicklung und was die Kirche dazu beitragen kann“. Der ehemalige Gemeindepräsident von Willen, einem Dorf in der Schweiz, erzählte, was werteorientierte Ortsentwicklung für ihn und für Willen bedeutet. Auch Gäste aus Deutschland waren da, die von Steinbach gelernt haben. Es gab Statements aus Politik, Gesellschaft und den Kirchen, überaus spannende, ermutigende Wortmeldungen und Gespräche. Singend zu beten war ganz besonders schön. Danach wurde miteinander gegessen und getrunken, ein Fest!
Am nächsten Tag in der Früh wollte ich mit dem Bus, einem Schienenersatzverkehr, nach Linz fahren, der Bus blieb jedoch bei meiner Haltestelle nicht stehen. Gott sei Dank kam später noch einer der mich dann doch noch mitnahm. Die Stimmung war nicht gut, man murrte und irgendwann kam ein Herr, sichtlich nervös nach vorne, um sich zu beschweren, der Fahrer wäre ganz falsch unterwegs, mit diesem schnellen Bus hätte er mich nicht mitnehmen dürfen, er wäre Umwege gefahren, so, dass die Anschlusszüge in Linz wohl nicht mehr erreichbar wären. Schließlich fand der Fahrer in einem Ort den Bahnhof nicht, musste durch enge Gassen wieder umkehren. Dadurch aber bemerkte jener Herr, dass der Chauffeur nicht eingeschult worden war, die Strecke noch gar nicht kannte. Er hockte sich neben den Lenker, lotste diesen ganz hervorragend, lobte ihn, wurde schließlich von einer Frau mit Navi unterstützt, die zum Flughafen nach München musste.
Damit aber war es plötzlich eine reine Freude in dem Bus mitzufahren, die nächsten Züge konnten erreicht werden, nicht erst, wie befürchtet, die übernächsten!
Zehn Tage später war ich wieder in Linz, um Jimmy Gerum zu begegnen. Vor zwanzig Jahren kam er dahinter, wieso es immer noch Kriege gibt, und fragte sich, warum wir in der Geldfriedensarbeit nicht vom Fleck kommen. Seine Idee war „Mediendialog“.
Jimmy meinte, auf den Pressekodex hinzuweisen würde genügen, um Journalisten zu ermutigen, nicht lückenhaft, sondern im Zusammenhang, wahrhaftig, zu berichten, nicht nur eine Meinung darzustellen, sondern Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Meinungen und Forschungsergebnissen zu Wort kommen zu lassen und vor allem: Probleme der Finanzarchitektur zu enttabuisieren.
Wie Karl Sieghartsleitner in Steinbach die Begabungen aller versucht hat zu ergründen, sogar der völlig verzweifelte, schwer verunfallte Alkoholiker, fand zu einem „zweiten Leben“, brauchen wir auch im Großen ganz viel Empathie und Freude am Miteinander. So wie der Busfahrer auf der für ihn völlig neuen Strecke nicht zurechtkommen konnte, geht es auch unseren Regierungen mit beständig neuen Herausforderungen.
Wir brauchen den Mut sie zu „lotsen“, hin zu Friedensverhandlungen, hin zur Überwindung der Profitlogik, die auf so vielen Ebenen unersetzbare Werte verdrängt und stattdessen Ängste und Kriege züchtet.
Karl und Jimmy von Mediendialog und so viele andere engagier(t)en sich „rund um die Uhr“ voller Freude und Hoffnung. Im Miteinander wird es möglich sein, Wunder vorzubereiten.