In meiner Zeit als Krankenschwester begegnete ich einer Frau, die gewohnt war, dass geschieht, was sie befiehlt. Sie äußerte sich schroff, fordernd und keineswegs freundlich. Aber das störte mich ganz und gar nicht, weil dies ihr persönliches Problem war, nichts mit mir zu tun hatte. Es war selbstverständlich, trotz ihres Ärgers gelassen und freundlich zu bleiben.
Irgendwann legte sich diese Unfreundlichkeit, das Gesicht jener Frau wurde entspannter, fühlte sie sich geborgen bei uns? Eines Tages bat sie mich bei ihr zu bleiben, wenn sie sterben würde. Es war mir möglich. Als ich dasaß, neben der bereits Bewusstlosen, fragte ich mich: WARUM hat diese Frau erst so spät gelernt, jene die für sie arbeiten, nicht als Menschen zweiter Klasse zu sehen? WARUM hat sie erst so spät gelernt, Güte anzunehmen, auch von Menschen, die, von ihr vermutlich gefühlt „unter ihrer Würde“ waren, freundschaftliche Beziehungen zu gestalten? WARUM konnte sie erst so spät, angebotene Liebe als Dankbarkeit weitergeben?
Von meiner Mama hörte ich einmal: „Der Stolz ist das grauslichste Laster!“ Menschen, die andere als Objekte sehen, fehlt die Erfahrung, wie gut es der eigenen Würde tut, Würde auch in anderen zu erkennen, das Gute zu nähren.
Eine dankbare Haltung kann „Wellen schlagen“!
Weltweit arbeiten Menschen für uns. Angefangen vom Kaffee in der Früh, bis zu unserem feinen Bett am Abend, verdanken wir unser Schlaraffenland, Bauern, Arbeiterinnen, Fachkräften, Handelsangestellten. Mit den Dingen dankbar und sorgfältig umzugehen, könnte unsere „Atmosphäre“ beeinflussen. Weiten wir unsere guten Gedanken, bis hin zu jenen, die meinen, sie könnten Menschen und ganze Länder als ihren Besitz gebrauchen. Wünschen wir denen Gutes, die mit dem Wohl und Wehe der Menschheit spielen.