Wege in der Krise –Wege aus der Krise

Dozent Dr. Erhard Glötzl

Seitenstetten, im Mai 2015

Wir haben keine vorübergehende Krise,sondern eine Systemkrise, eine Krise des Kapitalismus, denn der Kapitalismus braucht für seine Stabilität nicht nur Regeln, er braucht für seine Stabilität auch eine stetige Umverteilung. Regeln alleine sind im Rahmen eines kapitalistischen Systems zu wenig, will man nachhaltigen Wohlstand für alle. Um Wohlstand für alle Menschen zu erzielen,braucht man ein kapitalistisches System. Ich glaube, dass ein kapitalistisches System notwendig ist, damit man Wohlstand für alle schaffen kann. Aber, das kapitalistische System hat eine sehr unangenehme Facette, nämlich, dass es, wann man keine Gegenmaßnahmen trifft, automatisch, systemimmanent, zu einer Polarisierung der Gesellschaft führt, zu einer immer größer werdenden Ungleichverteilung, insbesondere zu einer Ungleichverteilung durch Arbeit auf der einen Seite und den Einkommen aus Kapital auf der anderen Seite. Deshalb erfordert die Stabilität des kapitalistischen Systems eine permanente Umverteilung von Kapitaleinkommen zu Arbeitseinkommen.

Ich habe versucht, die Zusammenhänge in einer bildhaften Sprache, in Form eines Kunstmärchens zu beschreiben, damit sie auch für Personen verständlich sind, die keine ökonomische Ausbildung haben. Es ist die Geschichte von Henry Ford und seinen Kindern. Dieses Märchen soll anschauliches Verständnis von den Grundlagen der Makroökonomie zeigen im Gegensatz zur Mikroökonomie. Vor allem soll es zeigen, wie die 4 möglichen grundlegenden Szenarien der gesellschaftlichen Entwicklungen, wie wir sie in der Vergangenheit hatten,aussehen und wie wir sie für die Zukunft erwarten können. Das Märchen zeigt auf, welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, wenn wir in einer Krise stehen und welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, um einen stabilen Wohlstand für alle zu erreichen.

Nun, was ist das Wichtigste zum Verständnis der Entwicklung dieser Krise: Das Wichtigste ist, dass man versteht, dass es zwei grundlegende gesellschaftliche Werthaltungen gibt, die diametral gegensätzlich zueinander sind. Die eine ist der Sozialdarwinismus, die andere ist der Humanismus. Und das zweite, das man verstehen muss, ist eine Systemeigenschaft des Kapitalismus, das Wesen des Kapitalismus. Das Wesen des Kapitalismusbesteht darin, dass es zu positiven Rückkoppelungen durch Kapitaleinkommen kommt. Positive Rückkoppelungen sind Vorgänge, aus denen aus mehr noch mehr wird, aus noch mehr noch, noch mehr und aus noch,noch mehr noch viel, viel mehr. Es geht um exponentielles Wachstum. (Lineares Wachstum: 1, 2, 3, 4…., Exponentielles Wachstum ist Verdoppelungswachstum: 2, 4, 8, 16, 32….)

Die zwei grundlegendengesellschaftlichen Wertehaltungen

Die sozialdarwinistische Wertehaltunggeht von den Prinzipien der Evolution aus. Diese ist geprägt vom Wettbewerb der Individuen. Der stärkere oder besser angepasste gewinnt, setzt sich durch und auf Grund des Wettbewerbes kommt es zu immer noch „besseren“ oder effizienteren Systemen. Es ist das System der Evolution, der Sieg des Stärkeren über den Schwächeren. Anschaulich gesprochen: Der Löwe frisst die Gazelle. Was hat das zur Folge? Die Gazelle lernt immer schneller zu laufen und der Löwe kriegt ein immer stärkeres Gebiss. In diesem Sinne führt der Wettbewerb zu Fortschritt. Das einzige Unangenehme ist, dass der Löwe die Gazelle frisst. Man könntedies als Kollateralschaden abtun und sagen: „Das ist eben so bei der Evolution“. Da gibt es eben immer ein paar die draufzahlen. Aber, gäbe es nicht diese Krisen, gäbe es keinen Fortschritt. Die Kernaussage des Sozialdarwinismus, wir hören das ja auch manchmal in unserer Gesellschaft: „Ja, Krisen, die sind unvermeidbar, die gehören doch zur Evolution!Seid doch nicht so kleinlich, die Krisen, als Leid für die Menschen zu sehen. Die Krisen sind gut, sie sind eine Chance, sie führen zu Fortschritt. Und dass dabei ein paar Menschen Probleme haben, dass es ihnen schlecht geht, das ist Kollateralschaden. So läuft eben die Evolution. Jeder der glaubt, dass es anders gehen könnte ist ein Phantast.“

haben, dass es ihnen schlecht geht, das ist Kollateralschaden. So läuft eben die Evolution. Jeder der glaubt, dass es anders gehen könnte ist ein Phantast.“ Ich und wahrscheinlich viele oder alle hier herinnen glauben, dass es anders gehen kann. Nämlich mit einer humanistischen Werthaltung.Was ist der wesentliche Unterschied, zwischen der humanistischen und der sozialdarwinistischen Wertehaltung? Es ist der, dass der Mensch als einziges Wesen auch einen Verstand hat. Weil er einen Verstand hat, der die Dinge verstehen kann und weiß, dass Fortschritt eben nicht nur durch Wettbewerbentsteht, so dass man sich gegenseitigden Kopf einschlägt, sondern auch durch die Erfahrung, dass kooperieren ein viel besserer Effizienzmechanismus ist, der alle zu Wohlstand führt. Das Ziel einer humanistischen Wertehaltung istgerade die Vermeidung von menschlichem Leid. Krisen sind daher schlecht und sie sind vermeidbar, denn menschlicher,gesellschaftlicher Fortschritt ist auch ohne Krisen möglich, nämlich dann, wenn wir unseren Verstand einsetzen, versuchen die Ursachen zu verstehen, versuchen zu kooperieren und Lösungen zu finden, die eben nicht zu menschlichem Leid führen. Das ist das Erste, was man verstanden haben muss, damit man erkennt wie unterschiedlich in unserer Gesellschaft gedacht wird. Und das Zweite,was man verstehenmuss,ist eine technische Tatsache:das ist der Hauptsatz über die Instabilität dynamischer Systeme. Ganz egal um welches dynamische System es sich handelt, um eine Maschine, um ein biologisches System ein ökologisches System, vollkommen egal um welches System es sich handelt: Immer gilt folgender Hauptsatz: Die Hauptursache für Instabilität eines dynamischen Systems sind positive Rückkoppelungen. Positive Rückkoppelungen führen zu exponentiellem Wachstum und exponentielles Wachstum ist in einem geschlossenen System grundsätzlich nicht möglich. Es führt letztlich zum Zusammenbruch des Systems. Das bekannteste Beispiel ist der Zinseszinsmechanismus.

Was kann man dagegen tun, wenn ein System positive Rückkoppelungenhat, was kann man tun, damit es stabil bleibt? Es braucht negative Rückkoppelungen. Etwas was schon sehr groß gewachsen ist, kann zurückgeschnitten werden. Positive Rückkoppelungen gehören durch negative Rückkoppelungen vermindert.

Überträgt man das auf den Kapitalismus, dann ist klar: Was führt zu positiven Rückkoppelungen? Die Kapitaleinkommen. Ein Teil der Kapitaleinkommen sind Zinsen, ein anderer sind Gewinne. Beides führt zu positiver Rückkoppelung. Beides führtdazu, dass Schulden und Guthaben immer weiterwachsen. Und was braucht man daher, um das zu verhindern? Kapitalsteuern! Wenn das Kapitalvermögen immer weiterwächst, muss es zurückgeschnitten werden, damit das kapitalistische System stabil bleibt. Darüberhinausbrauchtman beim Kapitalismus auchDämpfungselemente,die dazu führen, dass erstabilisiert wird.

Ohne Kapitalsteuern schaut die Entwicklung des Kapitalismus folgendermaßen aus:

Arbeitseinkommen wachsen linear, die Kapitaleinkommen exponentiell, also immer schneller.Immer schnellerfressensie den immer größeren Teil des gesamten Einkommens.Wie bei jeder exponentiellen Wachstumskurve sieht man das am Anfang nicht. Am Beginn einer solchen Entwicklung merkt man von den Kapitaleinkommen, den Zinsen und Gewinnen noch nichts. Aber die unangenehme Funktion dieses exponetiellen Wachstums der Kapitaleinkommen istt, dass ab einem gewissen Zeitpunkt, wenndie Kapitaleinkommen zu hoch werden, die Arbeitseinkommen sinken. Das ist ein Zustand, den die Gesellschaft auf Dauer nicht aushält, es kommt zu einer Krise. Wann die Krise ausbricht, wie sie abläuft, lässt sich grundsätzlich nicht vorhersagen. Aber, dass es zu einer Krise kommen muss, das ist systembedingt notwendig.

Der Kern der Krise besteht darin, dass die Forderungen der Finanzwirtschaft, d. h. die Forderungen der Gläubiger und Eigentümer rascher wachsen als die Realwirtschaft. Im übertragenen Sinngesprochen heißt das, dass in der Folge die Summe aller Banken pleite ist. Sie werden fragen, na ja, wenn eine Firma pleite ist, dann geht sie in Konkurs und das ist offensichtlichsichtbar. Warum ist es dann bei den Banken nicht so? Manchmal gehen sie jetzt ja auch in Konkurs, aber warum ist das bei den Banken nicht sofort sichtbar? Dazu gibt es einen ganz einfachen Grund, nämlich die Bankenbilanzen. Sie sind wesentlich leichter zu manipulieren als die Bilanzen von realwirtschaftlichen Unternehmen. Und ein 2. Kriterium derInsolvenz ist, dass die Liquidität ausgeht, dass die Zahlungsmittel ausgehen. Die Banken aber unterscheiden sich von den realwirtschaftlichen Unternehmen dadurch, dass sie sich sehr leicht Liquidität beschaffen können. Einmal können sie sich die Liquidität bei der Notenbank holen, was kein realwirtschaftliches Unternehmen kann, und 2. können sie Liquidität selbst schaffen durch die Giralgeldschöpfung. Für manchen, oder für vielenvon Ihnen, die sich mit Geld beschäftigen, wird das wahrscheinlich bekannt sein.

Nunnocheinmal, wie verhindert man die Krise des Kapitalismus?Dazu möchte ich wiederholen: Kapitaleinkommen sind nicht an sich schlecht.Kapitaleinkommen sind an sich gut. Also: Zinserträge und Gewinne sind an sich gut, warum? Weil sie zu Leistungsbereitschaft, Risikobereitschaft und Innovationsbereitschaft führen. Das Problem aber ist das exponentielle Wachstum. Das Problem ist, dass diese Kapitaleinkommen dazu neigen, rascher zu wachsen als die Realwirtschaft. Und genau das muss verhindert werden. Es kann verhindert werden, in dem man diese Kapitaleinkommen zurückschneidet, dass sie zwar wachsen, aber im Gleichschritt mit den Realeinkommen, nicht, dass sie auf einmal exponentiell davon wachsen und vom Gesamtkuchen der Volkswirtschaft einen immer größeren Teil abschneiden. Grundsätzlich kann das Wegschneiden der Kapitalvermögen auf zwei Arten erfolgen:Kontinuierlich, d. h. bildlich gesprochen jeden Tag oder einmal radikal, dann nämlich, wenn es zur Krise gekommen ist. Bildlich gesprochen muss mandie Haare täglich schneiden und nicht erst, wenn sieso langgeworden sind, dass man über die eigenen Haare stolpert. Wenn man nicht täglich mit Kapitalsteuern das Wachstum der Kapitalvermögen beschneidet, dann wachsen die Kapitalvermögen immer mehr bis es zur Krise kommt, in der sie unfreiwillig zusammenbrechenoder zwangsweise gekürzt werden müssen. Das nennt man dann in der Bankensprache einen (unfreiwilligen)Haircut.

Wer glaubt, dass es auf Dauer möglich ist Wachstum der Kapitaleinkommen immer weiter wachsen lassen zu können, der irrt. Das muss zwangsweise in eine gesellschaftliche Krise führen. Man muss den exponentiellen Teil der Kapitaleinnahmen über Kapitalsteuern wegsteuern und denArbeitseinkommen zuführen. Damit wachsen Zinsen und Gewinne linear, genauso wie das gesamte Einkommen. Sie wachsen gleich schnell wie die Realwirtschaft. Es geht darum, über Kapitalsteuern dahin zu kommen, dass die Finanzwirtschaft nicht rascher wächst wie die Realwirtschaft.

Und wenn Ihr jetzt glaubt, wir hätten das erste Mal in der Geschichte so ein Problem, dann irrt ihr! Dieses Problem, das ich jetzt geschildert habe, hat es schon immer in der Menschheitsgeschichte gegeben. Und daher hat es in der Menschheitsgeschichte schon immer Versuche gegeben, dieses übermäßige Wachstum der Kapitaleinkommen zu beschneiden und zu verhindern. Das bekannteste Beispiel dafür ist das Zinsverbot,das in allen großen monotheistischen Religionen vorhanden ist oder vorhanden gewesen ist, im Judentum, im Christentum und im Islam. Das ist nichts anderes als ein Versuch die Kapitaleinkommen zu beschneiden und das exponentielle Wachstum von Vermögen zu verhindern. Ein diametral dazu entgegengesetzter Ansatz, aber mit dem gleichen Ziel, war der Marxismus. Dieser hat nicht die Kapitaleinkommen verboten, sondern die privaten Kapitalvermögen. Wenn es keine privaten Kapitalvermögen gibt, gibt es auch keine privaten Kapitaleinkommen und kein Wachstum. Eine dritte Formwar die Regulierung des Kapitals im Mittelalterdurch das Zunftwesen. Das Zunftwesen war nichts anderes, als eine Maßnahme, Kapitaleinkommen und Kapitalvermögen auf möglichst viele zu verteilen: Ein Bäcker hatte einen Gesellen und einen Lehrling. Wenn man mehr Brot gebraucht hat, war es nicht möglich, dass dieser eine Bäcker 2, 3, 4 Gesellen und 5, 6, 7, 8 Lehrlinge einstellt und damit die gesamten Kapitaleinkommen für sich lukrierenkonnte. Es war zwingend notwendig, dass ein 2. Bäcker kommtund ein 3., 4. Bäcker. Kapital und Kapitaleinkommen waren damit strikt reguliert, wurden auf alle aufgeteilt. Nocheinmal: Kapitaleinkommen völlig abzuschaffen, so wie Zinsverbot und Kapitalverbot, oder zustrikte zu regulieren, führt dazu, dass eine Ökonomie so starken Restriktionen unterliegt, dass Anreize für Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft, Innovationsbereitschaft zu weitzurückgeschnitten werdenund dadurch die Wirtschaft weder qualitativ noch quantitativ wächst. Dadurch kommt es nicht zu zunehmenden Wohlstand der Bevölkerung.

Kapitaleinkommen sind also grundsätzlich gut, aber nur so lange, so lange sie nicht schneller wachsen als die Realwirtschaft. Wenn man das nicht beherzigt, dann kommt es, wie so oft in der Menschheitsgeschichte,zu Verteilungskrisen. Der Ablauf der Verteilungskrisen ist im Wesentlichen immer gleich. Es beginnt mit einer Finanzkrise, diese führt zur Wirtschaftskrise, meistens folgt ein totalitäres Regime. Danachkommt, wie ich es formuliere, das Endspiel. Die Krise ist nichts anderes als ein Endspiel zwischen Gläubigern und Eigentümern auf der einen, Schuldnern und Nichteigentümern auf der anderen Seite. Und meistens geht dieses Endspiel blutig aus. Dieses Endspiel führt letztlich zu 4 möglichen Szenarien.

Die habe ich auch in der Geschichte von Henry Ford und seinen Kindern bildhaft beschrieben.

Das erste Szenario ist, die Gläubiger und Eigentümer gewinnen, die Schuldner und Nichteigentümer verlieren, das ist das Maharadscha-Szenario. Individuell heißt das: Schuldknechtschaft, Versklavung, gesamtgesellschaftlich heißt das: Feudalherrschaft oder indisches Kastenwesen. Das zweite Szenario in der Geschichte ist das SzenarioCäsar, es ist gegenseitige Vernichtung von beiden Parteien. Dieses gab es in der Geschichte am häufigsten. Natürlich gab es auch Szenarien, in denen Schuldner und Nichteigentümer gewonnen haben,wie z.B. zu Landreformen. Solche Szenarien waren selten, haben aber auch oft einen Nachteil: Meistens, wenn Schuldner und Nichteigentümer gewinnen und damit großflächige wirtschaftliche Strukturen zerstört werden, führt dies zu ineffizienten Strukturen. Ein Musterbeispielist die kommunistische Revolution, die dazu führte, dass durch die Herrschaft der arbeitenden Klasse effiziente Strukturen kaum mehr aufgebaut wurden. Das erwünschte Szenario, das zum Wohlstand für alle führt, ist das 4. Szenario. In der Geschichte von Henry Ford und seinen Kindern ist esdas Szenario von Sophia. Es ist das Szenario der Kooperationsowohl der Gläubiger mit den Schuldnernals auch der Eigentümer mit den Nichteigentümern, denn letztlich stecken alle in einem Gefangenendilemma.

Ohne näher darauf einzugehen, braucht es einer progressiven Vermögenssteuer oder Kapitaleinkommenssteuer, um zu einem Ausgleich zwischen Vermögenden und Nichtvermögenden, Schuldnern und Nichtschuldnern zu kommen.

Auch hier gibt es historische Beispiele. Eines der bekanntesten ist Solon der Weise, 600 v. Chr. Die Entwicklung in Athen hattedazu geführt, dass es nur noch 200 freie Athener gegeben hat, aber 10 000 Sklaven. Da haben die 200 freien Athener erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Irgendwann wäre es zur Revolution gekommen und alles wäre kurz und klein geschlagen worden. Sie haben Solon den Weisen gebeten eine Lösung zu finden. Er hat gesagt: Was ihr braucht, das ist eine Landreform. Ihr müsst das Land unter allen gleichmäßig aufteilen. Und ihr müsst die Sklaven aus der Knechtschaft in die Freiheit entlassen. Solon hat damit die Basis für die griechische, athenische Demokratie gelegt.

Andere Beispiele die manchen von Ihnen bekannt sind: Das jüdische Jubeljahr, nach 7×7 Jahren. Also im 50. Jahr, werden alle Schulden gestrichen. Oder in Mesopotamien: Alle Schulden werden gestrichen bei der Inauguration eines neuen Königs. Letztlich ist es dieses Szenario, das zu Wohlstand für alle führt. Die Frage ist: wie schaut es dann für uns in Zukunft aus, denn wir befinden uns heute, das ist meine Sicht der Dinge, mitten im Endspiel zwischen Schuldnern und Gläubigern, Eigentümern und Nichteigentümern. Alles was sich hier abspielt, in der EZB und bei den ganzen Regulierungen in der EUist nichts anderes als ein Kampf zwischen diesen Parteien.

Die möglichen Szenarien fürunsere Zukunft

Das Maharadscha-Szenario würde bei uns bedeuten, dass nicht ein Maharadscha herrscht, sondern dass einige wenige internationale Konzerne beherrschen. Aus meiner Sicht werden das wahrscheinlich Konzerne der Kommunikationsbranche sein: Google, Facebook, Microsoft usw., die heute schon tief in unser privates Leben eingreifen und uns damit unter Kontrolle bringen.

Wenn die sozialdarwinistische Gesellschaftsgesinnung vorherrschendbleibt, aber es im Zuge des Endkampfeszu einem Zusammenbruch der Strukturen kommt, dann sind wir im Szenario Cäsar. Was früher Völkerwanderung und Religionskriege waren,wird in diesem Szenario ein 3. Weltkrieg sein.

Wenn sich die humanistische Werthaltung durchsetzt und die Infrastruktur schon zusammengebrochen ist, dann werden sich wieder kleine Einheiten zusammenfinden, wie im Mittelalter, Stadtstaaten, es wird zu Subsistenzwirtschaft kommen, aber die Effizienz einer arbeitsteiligen Wirtschaft, die wird bei diesem Szenarioverloren gehen.

Was wir anstreben sollten ist das Szenario der Sophia. Das bedingt aber eine ausgeprägt solidarische Gesellschaft. Eine Voraussetzung dafür ist eine strikte Antikriegsbewegung. Und nur in dieser Form wird nachhaltiger Wohlstand auf Dauer für alle erreichbar.

Das Ziel muss sein, Szenario 4 durchzusetzen. Das ist die größte politische Herausforderung für das 21. Jahrhundert. Denn, wer aus der Geschichte nicht lernt, muss sie wiederholen.

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