„Wirtschaftswende – Transformationsansätze und neue ökologische Konzepte im Vergleich“, von Hans Holziger, Wirtschafts- und Sozialgeograph, u. a. Mitglied von Scientists for Future. Er war 30 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert-Jung-Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg tätig.
Es war überaus spannend für mich dieses „Lehrbuch über Kapitalismus“, seine Vorteile, seine immerzu noch bedrohlicher werdenden Schattseiten zu lesen.
Holzinger hofft auf Bedarfsökonomie, die die Stärke freier Märkte nutzt, aber die Grundbedürfnisse unter Einhaltung der ökosystemischen Grenzen in den Mittelpunkt stellt. Auf Seite 317 zitiert Holzinger Christian Zeller: „Grüner Kapitalismus ist Widerspruch in sich!“ – Holzinger hofft auf NGOs, die sich der Klimafrage zuwenden, dass sie sich endlich auch mit den Ursachen des Wachstumszwanges beschäftigen mögen. Er stellt außer dem Menschen dienlichem Miteinander in der Wirtschaft auch einzelne alternative Geldkonzepte vor.
Ich träume von Holzingers Buch als Pflichtlektüre in den Berufs- und Oberstufenschulen, vielleicht auch schon in der Pflichtschule. Damit würden sich viele Menschen finden, die sich begeistert der Herausforderung widmen, den Wandel vorzubereiten. Es braucht dafür freilich nicht nur Wissen um Geld, sondern auch Philosophie, Soziologie, Religionen und FREUDE am Leben!!! Es braucht die Bereitschaft zur Generalamnestie! Kapitalismus ist mit dem NS Regime vergleichbar: „Hitler war ein böser Mann, doch baute er die Autobahn!“ … Auch damals haben die meisten Menschen zuerst an sich und ihre Familien gedacht, sich nicht zu widersetzen gewagt. Heute wäre dies einfacher, da wir sehr viel aus der Friedensforschung lernen könnten, aus gewaltfreier Konfliktlösung, vom „Bruttonationalglück“ usw. wissen….