Nachruf Christoph Körner

Am 18. Juli verstarb Dr. Christoph Körner. Aus dem Grundvertrauen in Gott und dem Glauben an Gerechtigkeit und Frieden als Hauptanliegen menschlichen Zusammenlebens hinterfragte er – sowohl als evangelischer Studentenpfarrer in der DDR aber auch Zeit seines Lebens – kritisch den Machtmissbrauch in staatlichen und kirchlichen Institutionen.

In der späten DDR promovierte Christoph Körner 1989 zum
Dr. theol. mit einer Dissertation über “Not und Notwendigkeit” der politischen Predigt. 

Für seine Friedensbemühungen stellte er sozialökonomische Zusammenhänge her, indem er mit zahlreichen Vorträgen und Publikationen für eine solidarische, gemeinwohlorientierte und lebensdienliche Gesellschaft kämpfte.

Seine lebenslange Vision blieb der Aufbruch in eine gerechte Welt aus der Hoffnung der Auferstehung.  

Trotz langjähriger, sehr schwerer Erkrankung war Christoph als ehemaliges Vorstandsmitglied der „Christen für gerechte Wirtschaftsordnung“ mehrmals in Seitenstetten mit dabei.

Christoph Körner hat 2020 eine Auswegdialog mit uns geführt und 2021 gemeinsam mit Zaida Saenz einen Beitrag gestaltet.

In unserer Videothek gibt es zwei Beiträge von ihm, die ihr hier auch nachsehen könnt:

Christoph möge uns Vorbild sein, für hochengagiertes, überparteiliches Miteinander.  

An jenem Montag, an dem er verstarb, sah ich hoch oben in Obernberg am Brenner, auf dem Weg zum Sandjoch, einen Bauern, der in mühsamer Handarbeit Heu einbrachte, das er zuvor mit der Sense gemäht hatte. Ich dachte an Christoph, wusste, dass er schon sehr schwach war und verglich seine Herausforderungen mit jenen dieses Bauern, der, wie mir dessen Mutter erzählte, sehr gerne solch mühsame Erntearbeit verrichtet.

Christoph konnte, trotz zeitweise starker Schmerzen, Lebensfreude und große Hoffnung vermitteln. Seine Haltungen sind mir Wegweiser geworden, wie jene von Dietrich Bonhoeffer! 

Ich glaube, dass uns Gemeinschaft geschenkt ist, mit Menschen die „am Ziel“ sind.  

Innig dankbar für Christoph und für Euch alle, die wir miteinander für die so großen Hoffnungen auf friedensfähige Strukturen in der Geld- und Wirtschaftsordnung unterwegs sind,

Josefa Maurer

Fotocredit: Burkhard Körner

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