Hans-Rüdi Weber
Gekürzt abgeschrieben, von Josefa Maurer
Für die „Monetative“ („Vollgeld“) Schweiz, gibt es (Mai 2015) bereits 60.000 von den dafür bis 18. Oktober erforderlichen 100.000 Unterschriften.
Seit 1948: Erklärung der Menschenrechte. Artikel 1 ist bekannt. Im Artikel 29 geht es darum, dass jeder Mensch auch Pflichten hat gegenüber der Gemeinschaft, ohne welche er sich nicht entwickeln kann.
Wir Menschen sind völlig voneinander abhängig, also wollen wir unser Zusammenleben vernünftig gestalten. Individualist zu sein, kann man sich leisten, wenn die menschlichen Bedürfnisse aller befriedigt sind.
Freiheit – das Kampfwort des Liberalismus:
Neg. Freiheit bedeutet Abwesenheit von inneren und äußeren Hindernissen,
pos. Freiheit, die Möglichkeiten um frei handeln zu können.
Welche Freiheit brauchen wir? Für Menschen? für welche Menschen? für Märkte?
Wir brauchen Willens- und Handlungsfreiheit.
Nur wer frei entscheiden kann, kann Verantwortung übernehmen: je mehr Freiheit, umso mehr Verantwortung! Das Maß unserer Freiheit entspricht dem Maß der Verantwortung!
Zur Autonomie gehört auch Selbstkritik.
Freier Kapitalverkehr dominiert alle anderen Freiheiten.
Solange ich davon ausgehe, dass der andere nur zu seinem Nutzen entscheidet, haben wir Misstrauen. Der „Homo Ökonomicus“ sagt: „Handle immer und ausschließlich so, dass Dein eigener Profit maximiert wird!
Profit und Moral: „Moral ist gut, solange sie zu Gunsten des Profits instrumentalisiert werden kann. Man muss Moral benützen können, oder sie abschotten von wirtschaftlichen Entscheidungen.
Damit wurde der Markt zum neuen Gott. Autonomie des Marktes wird behauptet, aber, wir sind völlig vom Markt abhängig, müssen uns ihm anpassen. Wir sollen kaufen was man kaufen kann und kaufbar machen, was man noch nicht kaufen kann.
Umlauf des Geldes: In der Schweiz sind 500 Mrd. Franken im Umlauf, 90% davon wurden von privaten Banken geschöpft. Das war möglich durch eine Gesetzeslücke für das Giralgeld. Nur 2 ½% Mindestreserve an NB Geld sind in der Schweiz nötig, d. h. das 40- fache an Geldschöpfung wurde erlaubt.
Bis Ludwig XIV. gab es auf allen Fürstenhöfen Alchimisten, in einer Geschichte wird behauptet, dass diese mit der Papiergeldschöpfung verschwunden sind.
Hier verweist H.R. Weber auf die Ausführungen zur Geldschöpfung von Matthias Funk und ergänzt:
Unser Schuldengeld ist ein schuldengenerierendes Schuldentilgungsmittel!
Himmelschreiendes Unrecht, eine hoch kriminelle Angelegenheit ist, dass private Banken durch Buchungsvorgänge Geld schöpfen und sich damit gratis Güter aneignen können. Das ist nicht Marktfreiheit.
Jesus: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben!“
Schuldenerlass brauchen wir als Grundprinzip unseres menschlichen Zusammenlebens.
Banken schöpfen Geld aus dem Nichts und ich muss dafür arbeiten. Schuld ist Versetzung der Zeit, Besetzung von Zeit, verpfänden, belasten der Zukunft. Zinsen fressen Lebenszeit. Aber Lebenszeit ist ein Gottesgeschenk.
Es ist Betrug, aber nicht illegal, allerdings höchst illegitim. Die Wut der Entwicklungsländer ist verständlich. Sie wurden vom IWF auf schamloseste Weise ausgenutzt.
Banken schöpfen nicht Wert, sie schöpfen Wert ab. Es gibt hier keine Vertragsfreiheit, sondern Vertragszwang!
Papst Franziskus sieht in Evang. Gaudii ein in den Strukturen der Gesellschaft eingenistetes Böses. Wenn Eigentum frei macht, so müssen alle Eigentümer werden und sich durch einen Vertrag vertragen, welcher das ermöglicht.
Kriegsträchtige Geldordnung und Zerstörung der Zukunft:
Wir werden niemals Nachhaltigkeit schaffen, wenn wir in unser derzeitiges Geldsystem verstrickt bleiben. Deshalb wollen wir
- Geld demokratisch erschaffen
- Geld nicht aus Schuld erschaffen
- Entschuldung aller
- Geldversorgung nur für die Realwirtschaft
Dieses Geld würde einfach allen zur Verfügung gestellt, auch zum Sparen.
Oder über den Staat in Umlauf gebracht, durch dessen Ausgaben.
Titel: Vollgeldinitiative
Mit einer öffentlichen Diskussion wäre schon viel geholfen.
Die Geldschöpfung muss durch ein demokratisches Gremium aus der Hand privater Banken genommen werden.
Siehe: You tube „Friedensfähige Geldordnung“
PS.: Bis Oktober wurden 130.000 Unterschriften gesammelt, d. h, es wird in der Schweiz eine Volksabstimmung geben über die Einführung von Vollgeld.
PS.: Am 10. Juni 2018 stimmten 24,3% der Schweizer Bürger für die Vollgeld-Initiative, trotz der massiven Verwirrungs- und Angstkampagne der Gegner und den Fehlinformationen durch den Bundesrat und die Nationalbank. Das ist ein Achtungserfolg und zeigt, dass sehr viele Schweizerinnen und Schweizer realisiert haben, dass die Geldherstellung der privaten Geschäftsbanken zu zahlreichen Problemen führt. Siehe https://www.vollgeld-initiative.ch/