Es liegt mir fern, „den Teufel an die Wand zu malen“ – aber vor dem, was sich weltweit gerade vor unseren Augen abspielt, sollten wir keinesfalls die Augen verschließen. Den Brandbeschleuniger Corona wird die Medizin in absehbarer Zeit sicher in den Griff bekommen.
Aber Corona dürfte das beschleunigen, was der Welt mit großer Wahrscheinlichkeit bevorsteht: Der Zusammenbruch eines Systems, welches den Keim des Vergehens ohnehin schon von Geburt an in sich trägt.
Die Geschichte hat uns dieses Werden und Vergehen (allerdings mit großen Schmerzen) schon mehrmals gezeigt. Was sich jedoch jetzt anbahnt, sprengt in seinen Auswirkungen wahrscheinlich unsere Vorstellungskraft. Trotzdem sollte uns diese Tatsache nicht aussichtslos beunruhigen. Noch ist es nämlich nicht zu spät zu handeln und das Ruder herumzureißen.
In meiner Jugendzeit war ich Mitglied der KAJ (Katholische Arbeiterjugend). Ich hatte das Privileg in einer Zeit zu leben, wo uns die damaligen Jugendkapläne das vom Arbeiterpriester und belgischen Kardinal Joseph Cardijn empfohlene Daseinsprinzip „Sehen-Urteilen-Handeln“ beibrachten. Das Dilemma unserer Zeit ist, dass sich ein zu großer Teil der vernunftbegabten Geschöpfe damit begnügt, nur zu kommentieren, zu kritisieren, und letztendlich zu resignieren.
Die globale Finanzkrise 2008 veranlasste mich (als ehemaliger Banker) wegen der erschreckenden Dimension und Gefährlichkeit dieses Ereignisses das Buch „Geld regiert die Welt – Wie lange noch?, Analysen und Alternativen“ zu schreiben. Es sollte kein gewöhnliches „Lesebuch“ sein, sondern ein nach dem Prinzip „Sehen-Urteilen-Handeln“ erstelltes „Arbeitspapier “.
Inhaltsverzeichnis
Im Klappentext heißt es u. a.:
„Wir dürfen nicht warten bis „die da oben“ etwas unternehmen und die Weichen für ein neues, allen Menschen dienendes, spekulationsresistentes Geldsystem stellen. Längst gäbe es Alternativlösungen; doch diese werden von den Kräften, die vom derzeitigen Finanzsystem profitieren, unterdrückt und lächerlich gemacht. Die Bevölkerung wird getäuscht und sie lässt sich auch täuschen. Weder von der Politik noch von den offiziellen Medien kommt die Forderung nach dem notwendigen Paradigmenwechsel, denn zu sehr sind die Schlüsselpositionen der Welt bereits von den Interessen der Geldmacht besetzt. Und die Kirchen als moralische Institutionen haben offensichtlich andere Sorgen und Prioritäten und fordern nicht offiziell und eindeutig die Beendigung des Zinseszins-Tanzes um das Goldene Kalb“.
Johannes Zittmayr
… Nicht ganz auszuschließen, dass die letzten Runden um das Goldene Kalb schon gedreht werden …
Vielen herzlichen Dank für “Geld regiert die Welt – wie lange noch? ”
Ich freue mich sehr über den guten Überblick zur Enttabuisierung von drängenden Fragen der Geldordnung! Wie ermutigend, dass Initiativen erwähnt sind, die es längst schon gibt und auch gab, dazu Möglichkeiten aufgezeigt werden werden, um selber an neuen Wegen für eine gerechtere und damit friedlichere Zukunft mitzubauen.
Besonders freuen mich Hinweise auf Worte der Bibel und Kirchengeschichte zur Geldfrage, bis hin zu einem Auszug aus dem Sozialwort der christlichen Kirchen in Österreich von 2003. Unter “Einsatz für weltweite Gerechtigkeit – Aufgaben der Kirchen” wird aufgezählt was hoffen lässt, dass es den Kirchen gelingen könnte, Politik für einen “Quantensprung aus Teufelskreisen” zu unterstützen. Es könnte den global vernetzen Kirchen gelingen, überparteilich und interreligiös die Freude am Sinn des Lebens so zu vermitteln, dass die Liebe siegt. Liebe könnte auf allen Ebenen siegen, denn, Überlegenheit gegenüber der Politik, der Macht des Geldes wegen, ist ja doch nur Ersatzbefriedigung!
Das Forum Seitenstetten hat sich das Motto “Reparatur der Zukunft – Das Casting neuer Ideen” auf ihre Fahne geheftet. Diesem richtungsweisenden und zukunftsfähigen Anspruch können wir m. E. nur mit einem radikalen Systemwechsel (speziell im Finanzwesen) gerecht werden. Aus den im Forum vorgestellten Konzepten bzw. Vorschlägen kann ich jedoch diese notwendige Radikalkur nicht ersehen. Wir sollten eines zur Kenntnis nehmen: Das derzeitige Geld- und Wirtschaftssystem lässt sich wegen der diesem verhafteten Ideologie nicht so reformieren, dass es der “natürlichen Ökonomie des Lebens” entspricht. Ich habe in meinem Buch “Geld regiert die Welt – Wie lange noch?” versucht, in 70 kurzgefassten und leicht verständlichen Kapiteln tiefere Einblicke in die weltbeherrschende Macht des Geldes zu vermitteln.
Ich habe mich aber nicht damit begnügt, nur zu sehen und nur zu urteilen, sondern habe auch konkrete Handlungsschritte gesetzt und empfohlen. So wäre es beispielsweise angebracht, dem möglicherweise zukunftsfähigen Geld- und Wirtschaftssystem “Gradido” näher auf den Zahn zu fühlen. Der Gründer Bernd Hückstädt “verkauft” dieses Modell als “einen Weg zu weltweitem Wohlstand und Frieden in Harmonie mit der Natur”. Er behauptet “Mit Gradido wird es uns gemeinsam gelingen, einen der größten Menschheitsträume wahr werden zu lassen und allen Menschen auf Erden Frieden und Wohlstand im Einklang mit der Natur zu bescheren. Eine ‘enkeltaugliche’ Zukunft, in der die Menschen stolz auf Dich sein werden, weil Du mit all Deinen Möglichkeiten zur friedvollen Transformation beigetragen hast”. (Anm.: Damit sind Förderbeiträge in Euro gemeint, welche vervielfacht in Gradido Transform (GDT) Wertepunkte für die Zeit der Transformation umgewandelt werden).
Ich würde empfehlen, Herrn Bernd Hückstädt die Möglichkeit zu bieten, das von der Gradido-Akademie entwickelte neue Geld- und Wirtschaftsmodell auf der Seitenstettener Plattform umfassend darzustellen. Hückstädt soll vor allem aufzeigen, wie und unter welchen Voraussetzungen die (weltweite) praktische Einführung sich vollziehen würde. Interessant wäre auch zu erfahren, für welche Zwecke die eingesammelten Förderbeiträge verwendet werden.Dieser Link führt zur Gradido-Website: http://gradido.net
Da wir heuer nicht veranstalten konnten, arbeiten wir u. a. mit Videointerviews. Wir haben bereits über 20 Auswegdialoge veröffentlich, auch schon zu Gradido interviewt:
http://www.forum-seitenstetten.net/aiovg_videos/auswegdialog-8-margret-baier-und-bernd-hueckstaedt-gradido/
Wir meinen aber, dass D I E Lösung viele kleine Schritte braucht und nur in einem breiten interdisziplinären, überparteilichen und internationalen Miteinander gefunden werden kann. Über 60 Wirtschaftswissenschaftler aus der französisch sprechenden Welt haben sich bereits 2016, 3 Tage lang, am Institut für Politikwissenschaften in Lyon getroffen um sich über Erfahrungen mit alternativen Geldkonzepten auszutauschen.
Dies können wir in Seitenstetten nicht leisten!
Ein Geldwendekonvergenztreffen hat vor zwei Jahren auch in Berlin in einem kleineren Kreis stattgefunden. Wir hier in Österreich versuchten über die ARGE Gerecht Wirtschaften und auch über andere Initiativen bereits seit den 190iger Jahren 2 oder 3 x Unterschriften zu sammeln, u. a. für Forschungsprojekte, eine Akademie, in welcher die besten bereits ausgearbeiteten Konzepte für einen Systemwandel in der Geldfrage untersucht und Schritte zur Umsetzung erarbeitet werden könnten. Wir brauchen Lehrstühle zur Geldfrage!
Unsere Situation ist sehr komplex. Besonders deutlich zeigen, was wie getan werden kann, unsere Interviews mit Prof. Wohlmeyer und dem jungen Berliner Volkswirt Lino Zeddies, Vertreter der Vollgeldbewegung in Deutschland. Er sieht vor allem auch die psychologische Ebene, welche Haltungen wir brauchen um unsere Begabungen zu bündeln, um Wege in eine gute Zukunft im Miteinander zu ebnen
Mag sein, dass sehr viel von Gradido übernommen, daraus gelernt werden kann. Vieles wäre kompatibel. Aber, wir brauchen wirklich jede Initiative, jeden “Neues- Gelddenker”, alleine schon deshalb, weil die Geldfrage zuerst einmal enttabuisiert gehört, was Politik aus gewichtigen Gründen alleine gelassen nicht leisten kann.
Ich bin mir nicht sicher, ob uns noch genug Zeit bleibt, um „mit vielen kleinen Schritten“ unser unnatürliches und zerstörerisches Finanzsystem in eine natürliche und friedensfähige Geldordnung umzumodeln. Ich denke, dass es auch keiner neuen Lehrstühle bedarf um herauszufinden, „wo der Hund begraben ist“ und welche zukunftsfähigen Alternativen es gäbe.
In meinem ausführlich recherchierten und nach bestem Wissen und Gewissen erstellten Buch „Geld regiert die Welt – Wie lange noch?“ habe ich all diese Komponenten ausführlich dargestellt.
Beispiele:
Alleine das Kapitel Nr. 30 „Christliche Stimmen zum Zins“ müsste uns doch endgültig die Augen öffnen um zu sehen, wo die Konstruktionsfehler im Geldsystem liegen.
Auch das Kapitel Nr. 1 „Wirtschafts-Zitate“ sollte uns aufrütteln bzw. wachrütteln. Es scheint aber so, dass nach wie vor in der Gesellschaft das zutrifft, was der US-amerikanische Pionier des Automobilbaues, Henry Ford (1863-1947), konstatierte: „Es ist gut, dass die Bürger der Nation unser Banken- und Geldsystem nicht verstehen, denn würden sie es verstehen, gäbe es, glaube ich, eine Revolution – noch vor morgen früh!“.
Ich sag es ganz offen: Dass die ganze Schöpfung unter dem „naturwidrigen“ Geldsystem zu leiden hat, haben uns in gewissem Maße die Kirchen (speziell die römisch katholische) eingebrockt. Der Beweis hierfür ist im Kapitel Nr. 36 Enzyklika „Vix pervenit“ nachzulesen.
Zur Wiedergutmachung stände es den Weltkirchen (auch in ihrer Funktion als moralische Institutionen) gut an, eventuell im Rahmen eines konfessionsübergreifenden Konzils die „Beendigung des Tanzes um das Goldene Kalb“ zu erklären. Siehe hierzu Kapitel Nr. 69 „Konzil zur Lösung weltlicher Probleme“.
Wie ersichtlich, habe ich es in meinem Buch nicht nur mit der Analyse und Kritik des herrschenden Geldsystem belassen, sondern habe auch mehrere mögliche Alternativsysteme angesprochen. Ich denke, man sollte zunächst einmal diese auf ihre (globale) Tauglichkeit prüfen und nicht über noch einzurichtende Lehrstühle in langwierigen theoretischen Abhandlungen eine Problemlösung erhoffen.
Danke für deine Ideen. Jeder ist eingeladen und willkommen sich als Mitwirkender (wie du) auf unserer Webseite zu registrieren und anschließend einerseits eigene Artikel zu veröffentlichen und sich andererseits so wie wir gerade mit Hilfe der Kommentarfunktion zu Theman auszutauschen. Gut könnte ich mir vorstellen, dass es eine monatliche Sere gibt. Ebenso könnte ich mir gut vorstellen, dass du vielleicht in einer monatlichen Serie, die Kapitel deines Buches kurz anreisst und somit auch noch mehr Lesern Lust auf dein tolles Buch machst.
Gerne nehmen wir auch ausgewählte Videos in unsere Videothek mit auf. Falls du uns welche Empfehlen möchtest, schick mir bitte den Link und ein paar Einleitenden Worte (was kann man aus diesem Video mitnehmen) … Damit hat unsere Videothek Qualität vor Quantität: wie die Buchempfehlung eines guten Freundes :-).
Wir haben nur eine Mini-Redaktion, welche es nicht schafft, die Fülle der existierenden wunderbaren Ideen – alle ausführlich zu beschreiben und kritisch zu analysieren, weshalb wir hierfür die Itelligenz der Massen heranziehen wollen.
Danke für deine vielen Ideen und dein aktives Mitwirken.
Ich freue mich sehr darüber, dass der Dialog zu einer friedensfähigen Geldordnung auch in digitaler Form mehr und mehr ins Laufen kommt .
Das freut mich aber, dass du meine Ideen und Initiativen und im speziellen mein Buch so wohlwollend und positiv beurteilst. Für kritische und „wahrheitssuchende“ Leser können möglicherweise Rezensionen zum „Geld regiert die Welt“ – Buch hilfreich sein.
Hier 2 davon:
Geld regiert die Welt
Von einer Kundin/einem Kunden aus Kronstorf am 23.08.2012:
Der Autor, selber aus der Geldbranche kommend, geißelt nicht nur eine gewissenlose und unersättliche Bank-Clicque, sondern kritisiert auch scharf die Kirchen. Seiner Überzeugung nach haben sie das ursprünglich sich selbst auferlegte Verbot des Zinsnehmens (aus Eigeninteresse?) gebrochen und somit der grenzenlosen Habgier und zerstörerischen Geldspekulation Tür und Tor geöffnet. Der Autor nimmt jetzt die Kirchen als moralische Institutionen in die Pflicht und empfiehlt ihnen offiziell und eindeutig die “Beendigung des Zinseszins-Tanzes um das Goldene Kalb” einzufordern. Das heißt nicht mehr und nicht weniger, dem Geld wieder jene ausschließliche Funktion zurückzugeben, zu dem es ursprünglich von den Menschen geschaffen wurde: Als alleiniges Tauschmittel. Das Unheil hat nämlich seinen Anfang genommen, als es die Zusatzfunktion der Selbstvermehrung durch den Zins und Zinseszins erhalten hat. Wie segensreich aber für Mensch und Wirtschaft ein zinsenloses Geldsystem funktionieren kann, wird an einigen konkreten Beispielen aus der Vergangenheit vorgestellt. Das Buch “Geld regiert die Welt – Wie lange noch?” besticht vor allem durch seinen bisher kaum beobachteten Aufbau mit vergleichbaren Geld-Büchern. Der Autor bezeichnet mit Recht seine Publikation als ein “Arbeitsbuch”, da der Leser und die Leserin bei jedem der insgesamt 70 Kapitel eine Handreichung nach dem Motto “Sehen – Urteilen – Handeln” erhält. “Wir dürfen nicht warten bis ‘die da oben’ etwas unternehmen und die Weichen für ein neues, allen Menschen dienendes, spekulationsresistentes Geldsystem stellen. Es gibt nur eine Möglichkeit: Die Forderung danach muss ganz massiv, koordiniert und global von der Basis kommen” schreibt der Autor in seinem beachtenswerten Buch.
Ein Muss für kritische Leser
Von einer Kundin/einem Kunden am 22.07.2012:
Endlich ein Buch, das die komplexe Thematik Geld auch f. Laien verständlich erklärt – dennoch anspruchsvoll! Lässt auch heikle Bereiche nicht aus ( Ethik, Umwelt..) Beleuchtet Hintergründe, zeigt Zusammenhänge auf (tw. echt schockierend!). Lässt den Leser jedoch nicht ohnmächtig zurück, bietet zahlreiche konkrete Handlungsvorschläge.
Gerne nehme ich deine Einladung an, in einer monatlichen Serie einzelne Kapitel meines Buches herauszugreifen und zur Diskussion zu stellen. So z. B. das Thema “Zins und Zinseszins”. Speziell diese Materie wurde von mir sehr ausführlich abgehandelt und es ist mir doch etwas unverständlich, dass es immer noch Fachexperten gibt, die sich ein zukunfts- und friedensfähiges Geldsystem ohne Zinsen nicht vorstellen können.Es freut und ehrt mich, dass ich mit meinem Buch “den Nagel auf den Kopf” getroffen habe – die durchwegs positiven Käufer-Rezensionen bestätigen mir dies. Ich habe nun eine Bitte: Wie ich sehe, gibt es auf unserer Website nun auch das Kommentarfeld “Buchempfehlungen”. Wäre es möglich, auf mein Geldbuch ebenfalls dort hinzuweisen? Was mich bei der Online-Bestellmöglichkeit über meinen Easy-Media Verlag ziemlich irritiert, ist, dass es dort keine einzige Kunden-Empfehlung gibt. Im Gegensatz zu amazon und Thalia. Hier der amazon-Link zu Käufer-Stellungnahmen:
https://www.amazon.de/-/en/Geld-regiert-die-Welt-Alternativen/product-reviews/3902773170/ref=cm_cr_dp_d_show_all_btm?ie=UTF8&reviewerType=all_reviews
Ich denke, es wäre der Sache dienlich, wenn die Kaufinteressenten auf der Forum Seitenstetten-Homepage ersehen, wie der Inhalt des Buches von Lesern beurteilt wird. Daher bitte ich Dich, einige Käufer-Stellungnahmen wie angeführt zu übernehmen. Vielen Dank im voraus!
Vielleicht interessiert Euch, was ich über Kapitalismuskritik in der kath. Kirche rund um die beiden letzten Konzile mitbekommen habe:
Für das 1. Vatikanum gab es dafür eine Eingabe von 22 Bischöfen, die aber wegen Ausbruch des deutsch-franz. Krieges nicht mehr behandelt werden konnte. Im 20 Jh. bröckelte das Zinsverbot immer mehr, schließlich haben sich der als Pionier für Soziale Gerechtigkeit gesehene, fast als Heiliger verehrte Johannes Messner und ein weiterer Jesuit, Oswald von Nell-Breuning gegen den Mitbruder Johannes Kleinhappl und weitere Moraltheologen, Ude und Hooff sind mir bekannt, durchgesetzt, die sich mit großer Hingabe bemüht haben das Zinsverbot aufrecht zu erhalten. Ich kannte noch einen Mitautor einer Konzilseingabe zur Kapitalismuskritik für das 2. Vatikanum. Ernst van Loen war Preselektor des Kanzlers in Bonn. Dieser hat ihm sein eigenes Dokument unter die Nase gehalten mit den Worten: „Schau einmal, was wir da abgefangen haben!“ Kardinal Bea soll Tränen in den Augen gehabt haben, als er erfahren musste, dass diese Konzilseingabe das Vorbereitungskomitee nicht hatte passieren können. Van Loen verbrachte seinen Lebensabend in Wien damit 5 dicke Bände mit dem Nachlass Kleinhappls herauszugeben. Ich kann Euch diese borgen. Derzeit lese ich ab und zu in zweien gleichzeitig.
Der Staat ist vom Großkapital abhängig, die Kirche vom Staat. Dazu kommt, dass damals, um 1960, Kirche sich massiv vom Kommunismus im Osten bedrängt fühlte und unsere Geldordnung zu Beginn einer Volkswirtschaft super gut funktioniert.
Auch heutige Geldreformer, z. B. Raimund Dietz, der Vollgeld in Österreich vertritt, will keinesfalls auf den Zins verzichten. Von Prof. Joseph Huber, Monetative D, las ich gestern, dass er sich den Zentralbanken- Euro rein digital vorstellt. Ich schrieb ihm, dass ich Bargeld weiterhin haben möchte, der Freiheit wegen. Falls er antwortet, schick ich Euch das. Für Bargeld besteht eben die Gefahr, dass es gehortet würde.
Auch eine der deutschen Ubuntu Bewegungen ist von einem amerikanischen Millionär massiv gesponsert worden. Es gibt genug kluge Vermögende, die schon aus Eigeninteresse z. B. gerne bereit wären mehr Steuern zu zahlen. Ich stell mir vor, dass wir am schnellsten weiterkommen, wenn wir möglichst alle Ideen und Bewegungen miteinbeziehen, den niemand kann auf Basis vollständigen Wissens Entscheidungen treffen. Hier habe ich übrigens vom neoliberalen Vordenker Hayek gelernt.
Kapitalismuskritik kommt heute vor allem aus kirchlichen Kreisen, von Dir z. B., Johannes, ich habe Dich das letzte Mal im Zug mit einer Schar von KMBlern und einem Priester getroffen. Du bist auch Kirche. Weißt Du noch, wie supergut uns Bischof Küng zugehört hat, was der für kluge Fragen stellte, als Thomas uns eingeladen hat zum Bischof mitzukommen. Thomas ist aus der Kirche ausgetreten, weil diese das Zinsverbot vergessen hatte. Küng hat eine Reihe von Leuten lange draußen warten lassen um sich mit uns zu unterhalten.
Du hast recht, es ist eigentlich schon seit Jahrzehnten 5 vor 12. Und Du hast auch Recht, dass in der Krise große Schritte sogar leichter möglich sind als kleine. Ich vertrau darauf, dass sie gefügt werden. Übrigens, der Reformierte Weltbund hat in den 1990iger bei einer Synode in Deprecen der Kapitalismuskritik Bekenntnischarakter verliehen, wie dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Für den Reformationstag 2009 wurden 9,5 Thesen gegen den Wachstumszwang und für ein christliches Geldsystem auch auf kath. Kirchentüren geheftet. Es war dies ein interdisziplinäres, ökumenisches Projekt der Technischen Uni Dortmund. Aus meiner Sicht hätten tatsächlich die Kirchen DIE Möglichkeit Vorreiter zu sein. Johannes Paul II. sagte einmal, dass sich in den einzelnen Teilkirchen besondere Gnadengaben besonders haben entfalten können, wir nun einander gegenseitig beschenken können. Meinem Gefühl nach, mit Schiffen verglichen, brauchen wir jetzt vor allem die kleineren Kirchengemeinschaften, die beweglicher sind, um die kath. Gemeinschaft zu leiten.
In meinem Buch “Geld regiert die Welt – Wie lange noch?” habe ich versucht, die wahren Ursachen des periodisch immer wiederkehrenden Zusammenbruchs unseres Geldsystems allgemein verständlich aufzuzeigen. Diese Zusammenbrüche haben jeweils fatale Folgen für die gesamte Weltwirtschaft und bringen unvorstellbares Leid über Mensch und Natur. Zumeist gehen sie auch mit kriegerischen Auseinandersetzungen einher.
Die Antwort auf dieses Phänomen wurde leicht gefunden und wird auch von hochrangigen Persönlichkeiten der ganzen Zeitgeschichte beim Namen genannt: Es ist der Zins und Zinseszins. Obwohl diese Tatsache längst bekannt ist, will man dieses (sogar von der Kirche abgesegnete) Übel nicht beseitigen.
Es ist dem Seitenstettner Kreis zugute zu halten, dass in diesem Forum das Thema “Neue Geld- und Wirtschaftsordnung” ausführlich diskutiert und nach zukunftsfähigen Alternativen gesucht wird. Nun hat mich aber die innerhalb des Seitenstettner-Kreises vorherrschende Meinung “der Zins ist in einem Geldsystem unverzichtbar” ziemlich irritiert. Das hieße doch, all die bisherigen kritischen Behauptungen in der Zins-Frage stimmen doch nicht! Ich befürchte, wenn unserer Geldordnung nur eine kosmetische Operation verpasst wird und der Zins und Zinseszins erhalten bleibt, dann wird genau das belassen, was schon Aristoteles vor 2400 Jahren behauptet hat: ” … Der Zins aber ist Geld vom Geld, sodass er von allen Erwerbszweigen der Naturwidrigste ist”.
Es ist aber auch nicht verwunderlich, dass der “Normalbürger” es völlig normal findet, für ausgeliehenes und an sich wertlosem Geld Zinsen (und Zinseszinsen) zu bezahlen – denn sie kennen nicht die fatale Entstehungsgeschichte dieses “unnatürlichen” Geldsystems. Deshalb war es mir auch ein vorrangiges Bedürfnis, diesem folgenschweren Prozess in meinem “Aufklärungsbuch” breiten Raum einzuräumen.
Nachdem sich das Forum Seitenstetten u. a. zur Aufgabe gemacht hat, “einen Beitrag zur Geldaufklärung” zu leisten, ist es unerlässlich, diesen möglichst komplex und vor allem leicht verständlich auszuführen. Dass mir dieser Anspruch mit meinem Geld-Buch gelungen ist, bestätigen mir die positiven Rückmeldungen (z. B. die Buchrezensionen). Aus diesem Grunde habe ich Inge Patsch auch gebeten, dieses “Aufklärungsbuch” in die Liste der Buchempfehlungen aufzunehmen. Die praktische Abwicklung könnte ich mir so vorstellen: Ich sichere mir vom Verlag einen gewissen Posten an Büchern, die ich dem Forum Seitenstetten auf Kommission mit einer Verkaufsprovisionsvergütung von € 5,– pro Buch überlasse. Mit dieser Regelung könnte also die Online-Bestellmöglichkeit bei Easy Media zuGunsten Forum Seitenstetten geändert werden. Das wäre doch was! Oder?
Wäre dieses Buch nicht auch ein “nachhaltiges” Weihnachtsgeschenk?