Ein herzliches Grüß Gott zu unserem Friedensgebet!
Überaus berührend und ermutigend war dieses unser Friedensgebet im August. Danke, lieber Peter, liebe Marianne, für die Erfahrungen und Erzählungen über das wundervolle Wirken von Charly Rottenschlager und seinem Team in der Emmausgemeinschaft von St. Pölten.
Unser Gebet brauchen aber nicht nur Suchtkranke, Menschen, die mitunter durch Verbrechen große Not über Andere gebracht haben, sondern auch solche, deren Geld die Welt regiert. Probleme der Geldordnung brauchen mehr Wissen und den Mut sie zu überwinden.
Genauso lange wie unser Friedensgebet, nämlich seit Mai 2015, gibt es das „Forum Seitenstetten“. Dank des Interesses von Alt-Abt Berthold Heigl an der Geldfrage und seiner Idee, Experten dafür nach Seitenstetten einzuladen, wurde hier bereits zehnmal für „Schritte in Richtung friedensfähige Geldordnung“ getagt. In den Coronajahren wurden die Treffen auf Dialoge über Zoom verlagert. Siehe https://www.forum-seitenstetten.net/infoblatt-des-forum-seitenstetten-fuerschritte-in-richtung-friedensfaehige-geldordnung/
Himmlischer Vater, im Namen Jesu vereint, auf die Fürsprache Mariens und aller Heiligen, bitten wir:
Schenke uns jetzt Deine Gegenwart, Deinen Hl. Geist.
Lass uns heute Dein Wort neu verstehen und annehmen.
Mach uns zu Boten Deiner Liebe und zu Menschen der Versöhnung.
Sende uns neu – und mach uns in unserer friedlosen Welt zu Werkzeugen Deines Friedens,
dass wir dort, wo Hass ist, Liebe bringen,
wo Unrecht herrscht, den Geist des Verzeihens.
Darum bitten wir und beginnen unser Gebet: Im Namen des Vaters….
Der 2. UN-Generalsekretär, Dag Hammarskjöld sagte:
„Mich durchschwebt die Vision von einem Kraftfeld, geschaffen in einem ständigen Jetzt von den Vielen, in Wort und Tat ständig Betenden, im heiligen Willen Lebenden.“
Jesus Christus, Du bist bei Zachäus eingekehrt. Er ist Dein Mitarbeiter geworden, weil Du seine Sehnsucht nach dem Sinn des Lebens gekannt hast, und in sein Haus gekommen bist. Hilf uns, in unseren Gedanken, Worten und Werken, Menschen so zu begegnen, wie Du ihnen begegnet bist.
- Ähnlich wie Gäste in Emmaus hatten auch manche Superreiche eine harte Erziehung – hier wurde Empathie abtrainiert, um die Überlegenheit gegenüber dem Volk und Regierungen in der Familie zu halten. Lied GL 157: „Herr erbarme Dich“
- Auch manche sehr, sehr reiche Menschen leben im Gefängnis. Außer hohen Mauern mit elektrischem Zaun, laufen nachts auch noch Kampfhunde rund um das Haus. Der Hausmeister muss einen Ganzkörperbissfestanzug anziehen, um ihnen ihre Futternäpfe in den Zwinger zu stellen, sie tagsüber einzusperren. Lied „Herr erbarme Dich“
- Von 900 Häftlingen in Stein, verübten 300 im Jahr Selbstbeschädigung oder Selbstmordversuche. Mehrere prominente Banker haben in der Finanzkrise 2008/09 in der Schweiz Selbstmord begangen, weil sie dachten, ihr Gesicht verloren zu haben. Unsere Geldordnung kann aber nur so lange funktionieren, solange riesigen Finanzblasen vertraut wird. Lied „Herr erbarme Dich“
- Mehr als andere Leute sind Superreiche gefährdet an Angstzuständen, Vertrauens- und Sinnkrisen und an Depressionen zu erkranken! Lied „Herr erbarme Dich“
Seit dem 2. Vatikanischen Konzil gibt es den Begriff „Strukturen der Sünde“. Leider wissen nur sehr wenige Menschen, wie diese Strukturen der Sünde funktionieren. Deshalb gibt es Kriege, obwohl sich fast alle Menschen weltweit Frieden wünschen.
„Die Herrschaft des Geldes“ ist eine „Herrschaft des Nichtwissens“. Aber wir sind weltweit vernetzt wie nie zuvor in der Geschichte. Zum Wohle ALLER Menschen, auch der Superreichen, wäre es sofort möglich, Kriege, Sklaverei und Zerstörung unserer Umwelt zu beenden. Die Macht des Geldes verlangt einseitige und lückenhafte Berichterstattung der Leitmedien. Wir bräuchten “Runde Tische” bei strittigen Fragen und Diplomaten, welche um Erfahrungen und Ergebnisse der Friedensforschung wissen.
Es geht um die Frage, wem wir mehr Vertrauen schenken: Gott oder dem Mammon. Der Mammon ist eine orientalische Gottheit, welche mittels Geld Menschen verführt. In Gedanken, Worten und Werken können wir uns für Gott entscheiden, heilsam wirken und damit den Mammon überwinden.
Wie wir in Gedanken Gott lieben können: Der Jesuit Franz Jalics schreibt in seinem Buch „Kontemplative Exerzitien“, dass unsere Gottesliebe dieselbe ist wie unsere Menschenliebe. Jesus sagt: Was ihr dem geringsten Menschen tut, das habt ihr mir getan. Wenn wir mit 100 Menschen in Kontakt sind, 20 lieben, 20 nicht mögen und 60 uns egal sind, so lieben wir Gott zu 20%, lehnen Ihn zu 20% ab, zu 60% ist ER uns egal.
Menschen, von denen wir wissen, dass sie „Strukturen der Sünde“ massiv dazu benutzen, um finanziellen Reichtum zu erlangen, mögen wir nicht, oder sie sind uns egal. Wir kennen sie ja auch nicht persönlich. Das können wir ändern, indem wir uns dafür entscheiden, ihnen im Herzen zu begegnen, so wie Jesus Menschen begegnete. Unsere Freude an der Hoffnung auf eine gerechtere und friedlichere Zukunft könnte sie neugierig machen, wie Zachäus.
Lied GL 440 “Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens … hier auf Erden bin. Hilf, Herr meiner Seele, dass ich dort nicht fehle … wo ich nötig bin.“
Wie wir in Worten Gott lieben können: Marshall Rosenberg lehrte gewaltfreie Kommunikation. Er sagte, die Grenze zwischen Gut und Böse geht durch jedes Menschen Herz. Es kommt darauf an, welche Seite ich in mir und anderen füttere.
Wenn wir uns dafür entscheiden, die gute Seite zu füttern, so werden wir in Gesprächen Menschen nicht zusammen mit ihren Taten verurteilen. Wir werden das Böse beim Namen nennen, aber versuchen zu verstehen, wie es dazu kommen konnte! In jener Haltung, als Freund, wie Charly Rottenschlager in Emmaus haftentlassenen Obdachlosen begegnet, können wir auch über Menschen sprechen, die große Fehler machen, ohne dafür mit Gefängnis bestraft zu werden. Wir können uns und andere über Hintergründe wirtschaftspolitischer Sachzwänge informieren. Es ist notwendig, die gesamte Menschheit als Familie zu sehen, um die Strategie „spalte und herrsche“ zu überwinden.
Lied “Hilf, Herr meines Lebens … Hilf, Herr meiner Seele …“
Wie wir Gott mit Werken lieben, und damit dem Frieden dienen können: Dies ist für jeden Menschen eine einzigartige Berufung in seiner einzigartigen Situation. Michael Blumrich schrieb in der Einleitung zu den wichtigsten Briefen des Bergpredigtpazifisten Stefan Matzenberger:
Friede ist ein so besonderes Ziel, es ist ohne Gott für den Menschen gar nicht erreichbar.
Der Mensch allein ist zu schwach dazu, um Frieden zu schaffen, aber Gott ist jederzeit bereit, dem Menschen so viel Kraft zu geben, dass er das zuwege bringen kann, was für den Frieden erforderlich ist.
Wer nun fragt: Also gut, was muss ich tun, wenn ich wirklich Frieden auf Erden schaffen will? Der Mensch, der so fragt, erhält von Gott Antworten, Einfälle, die seinen Möglichkeiten entsprechen.
Was immer die Antwort Gottes ist, es wird etwas sein, was der Mensch tun kann,
der sich fragend an Gott gewendet hat, es wird dabei ganz klar für den Menschen sein:
Da ist ein konkreter Schritt möglich, den kann ich mit Gottes Hilfe tun und danach brauche ich Gott nur um Rat bitten für den nächsten Schritt zum Frieden auf Erden.
Lied “Hilf. Herr meines Lebens … Hilf, Herr meiner Seele …“
Wir halten nun … Minuten Stille.
Zu den Fürbitten singen wir jeweils eine Strophe von GL 858. Leihen wir unsere Stimme dabei vor allem auch jenen Menschen, die sich gegen eine gerechtere Geldordnung stemmen:
Jesus Christus, Heiland der Welt! Wir bitten Dich für alle Menschen, die große Not leiden, und für jene, die diese Not bewusst oder unbewusst verursachen: Unser Wirtschaftssystem braucht beständig Werbung für Dinge, die wir gar nicht brauchen. Damit aber werden unersetzbare Werte verdrängt. Wir werden unzufrieden. Wir haben auch zu wenig Zeit für Dich.
Lied GL 868 “Sei gegrüßt, Jesus Christus, unser Licht“
Jesus Christus, Heiland der Welt! Unser Geld fließt beständig von da, wo es gebraucht würde, in Geldmeere, aus denen viel zu wenig verdunsten kann. Das ist tödlich. Eltern entscheiden sich gegen Kinder, weil Wohnungen sehr teuer sind. Mit Immobilien werden große Profite erwirtschaftet. Abtreibung hilft dem Wachstum der Wirtschaft. Damit bleiben Frauen in der Erwerbsarbeit und kaufen Ersatzbefriedigungen. Viele Frauen leiden nach einer Abtreibung. Auch mit Psychopharmaka wird an der Börse gut verdient.
Lied “Sei gegrüßt…” 2. Strophe
Jesus Christus, Heiland der Welt! Auf einer endlichen Erde kann die Wirtschaft nicht unendlich wachsen. Auch deshalb „braucht“ sie derzeit Krieg. Am besten wachsen Geldvermögen durch Investitionen in Rüstung, Krieg und den Wiederaufbau. Hilf immer mehr Menschen zu erkennen, dass unsere Geldordnung kein Naturgesetz, sondern gestaltbar ist!
Lied “Sei gegrüßt…” 3. Strophe
Jesus Christus, Heiland der Welt! Es gibt massive Hinweise darauf, dass John F. Kennedy sterben musste, weil er 1. Freundschaft wollte mit der UdSSR und 2. die Macht privater Banken eingeschränkt hatte. Spitzenpolitiker, die nicht mit der Macht des Geldes kooperieren, leben gefährlich. Viele wissen nicht, wie Geld die Welt regiert. Die, die es wissen, haben oft Angst davor, die Wahrheit zu sagen.
Lied “Sei gegrüßt…” 4. Strophe
Jesus Christus, Heiland der Welt! Wir brauchen dringend ein neues Weltwährungsabkommen. Schenke uns zur Vorbereitung den Mut und die Freude für ein überparteiliches, interdisziplinäres, internationales und interreligiöses Miteinander. Hilf uns, Menschen, die sich dagegen wehren, so heilsam und ermutigend zu begegnen, wie Du dem Zachäus begegnet bist. Sei gegrüßt … 5. Strophe
Beten wir noch ein Gesetzchen Rosenkranz mit der Anrufung: „Jesus, der jeden Menschen innig liebt!“
Abschießend beten wir das Friedensgebet von Gut Aich.
Fotocredit ©: Barbara Michel-Alvarez. Detailansicht Stift Seitenstetten