Wir haben kürzlich zwei bedeutende Schreiben veröffentlicht, die sich mit den Herausforderungen des globalen Finanzsystems befassen. Ziel ist es, eine friedensfördernde Transformation der internationalen Währungsordnung zu unterstützen. Diese Briefe, adressiert an UN-Generalsekretär António Guterres sowie weitere Schlüsselakteure der Weltwirtschaft, enthalten einen dringenden Appell für eine nachhaltige und gerechte Geldordnung.
Historische Entwicklungen und aktuelle Herausforderungen
Die Briefe verweisen auf die historische Entwicklung des gegenwärtigen internationalen Finanzsystems, das 1944 in Bretton Woods etabliert wurde. Der US-Dollar, ursprünglich durch Gold gedeckt, verlor 1971 durch die einseitige Aufhebung der Goldbindung an Stabilität. Mit dem sogenannten „Petrodollar“-System, das seit 1974 die Erdölfakturierung in US-Dollar sicherstellte, wurde die Dominanz des Dollars gefestigt. Doch die jüngste Kündigung dieses Abkommens durch Saudi-Arabien im Juni 2024 stellt die Zukunft des US-Dollars als Leitwährung fundamental infrage.
Besonders alarmierend sind die steigende US-Staatsverschuldung, die mittlerweile nahezu 35 Billionen US-Dollar erreicht hat, und die damit verbundenen geopolitischen Spannungen. Parallel dazu etablieren die BRICS-Staaten zunehmend alternative Finanzstrukturen, die auf nationale Währungen und eigenständige Clearing-Systeme setzen. Diese Entwicklungen, so das Forum, könnten zu gefährlichen geopolitischen Konflikten führen.
Vorschlag einer Weltwährungskonferenz (World Monetary Conference)
Als Antwort auf diese Herausforderungen schlägt das Forum Seitenstetten die Einberufung einer Weltwährungskonferenz (World Monetary Conference, WMC) vor. Ziel dieser Konferenz ist es, ein neues globales Finanzsystem zu entwickeln, das auf Fairness, Stabilität und Multilateralismus beruht. Ein zentrales Konzept ist die Einführung einer „International Clearing Union“ (ICU), wie sie bereits von John Maynard Keynes 1944 skizziert wurde. Ein „Uniondollar“ könnte als neutrale Verrechnungseinheit dienen und so geopolitische Spannungen mindern.
Die Konferenz sollte an einem neutralen Ort wie Genf stattfinden, um das Vertrauen aller beteiligten Akteure zu gewinnen. Eine solche Plattform könnte den USA einen respektvollen Übergang ermöglichen und gleichzeitig die Weichen für ein nachhaltiges, friedensförderndes Finanzsystem stellen.
Engagement des Forums Seitenstetten
Seit über einem Jahrzehnt fördert das Forum Seitenstetten den offenen Dialog zu diesen Themen und hat eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet, die in den veröffentlichten Schreiben ausführlich erläutert werden. Die Appelle unterstreichen die Dringlichkeit gemeinsamer globaler Anstrengungen, um die zunehmenden Spannungen in der Weltwirtschaft zu entschärfen und eine Basis für dauerhaften Frieden zu schaffen.
Nachfolgenden können Sie den Brief in deutscher sowie englischer Sprache herunterladen:
Das Forum lädt alle interessierten Akteure ein, sich diesem wichtigen Dialog anzuschließen und gemeinsam Lösungen für eine gerechtere Weltwirtschaft zu entwickeln
Aktuelle Unterstützerliste (Stand: 6.12.): Liste ansehen
Jede Unterschrift zählt – machen Sie mit!