…um den Sinn des Lebens zu finden
Fotocredit: Bild von freepik
„Du bist ein Pfaffe, ich bin radikaler Kommunist. Abgründe haben uns getrennt. Wenn wir frei werden – ich glaube nicht daran – dann werden wir vergessen, was uns trennte, dann werden wir alle zusammenstehen müssen, dass wir wieder Menschen werden.“
Dieser Satz aus dem 1946 erschienen Buch „Christus im KZ“ von Leonhard Steinwender brachte mich auf die Idee von Personen zu erzählen, deren Haltungen mich vor allem auch für die „Geldfriedensarbeit“ ermutigen.
Wir hätten heute, wie nie zuvor die Chance, große Irrtümer der Menschheit Geschichte werden zu lassen. Längst ist es den meisten Menschen bewusst, dass es uns nur dann gut gehen kann, wenn es auch den anderen gut geht. Bücher wie „Anleitung zur artgerechten Menschenhaltung – Wo Potentiale sich entfalten dürfen, macht Arbeit richtig Spaß“ von Wolfgang Berger, unterstreichen, dass jeder Mensch wichtig ist und Angst Fehler erzeugt. Berger hinterfragt, ob Kapital tatsächlich wichtiger ist als Menschen.
Bücher wie „Neues Geld – neue Welt“ von DI Tobias Plettenbacher, https://monneta.org/tobias-plettenbacher-neues-geld-neue-welt/, massenhaft Literatur von (ehemaligen) Bankern, Wirtschaftswissenschaftlern, Entwicklungshelfern, Philosophen, Männern und Frauen die Ideen für das Gemeinwohl und die Bewahrung der Schöpfung publizieren, haben längst Grundfesten dafür gebaut, einen Systemwandel einzuleiten, eine Weltwährungskonferenz vorzubereiten. Was uns fehlt sind befreiende Haltungen, die Gemeinschaft ermöglichen, auch mit Leuten die ganz anders denken. Im KZ haben sich, wie Pfarrer Leonhard Steinwender beschrieb – siehe oben – Kommunisten, Juden, Christen, Personen die Verbrechen begangen hatten, Politiker, die sich nicht beugen wollten, als Gemeinschaft erlebt. Eisern gesparte Brotstücke wurden mit vor Hunger Erschöpften von der Strafkolonie geteilt, Nichtgläubige beschützten Sonntagsgebete, man suchte nach Trost füreinander, bereitete sich kleine Freuden, scherzte, erzählte, lachte sogar miteinander!
Unsere Geldordnung braucht, u. a. des Wachstumszwanges wegen, Neuanfänge. Deshalb, in alten Volkswirtschaften, Feindbilder und Krieg. Gemessen an Kriterien für Lebensqualität sind längst auch Superreiche Verlierer, wenn sie den wahren Sinn des Lebens nicht finden. Beispiele für Menschen, die den Sinn des Lebens z. T. sogar in besonders schwierigen Situationen gefunden haben, dienen uns als Vorbilder. Jeder Mensch ist berufen, zu lieben!
Anna Rohrhofer und ihre Schwester Maria (geb. Schmid) waren 18 und 19 Jahre jung, als sie gegen Ende des 2. Weltkrieges durch den gemeinsamen Bau eines unterirdischen Stollens 23 jüdischen Zwangsarbeitern aus Ungarn das Leben retteten. Es war für die beiden selbstverständlich, zu tun was getan werden konnte, obwohl sie damit auch ihr eigenes Leben gefährdeten. https://www.stmichaelambruckbach.at/images/bogenmuehle.pdf Anna hatte im Alter so große Freude an jedem einzelnen Pflänzchen im Garten ihrer Schwieger-Enkelin. Innig dankbar hörte sie Radio Maria. Anna genoss ihre Großfamilie und erzählte von für uns heute unvorstellbaren Herausforderungen, die gemeinsam, immer wieder einander vergebend, bewältigt werden konnten.
Anna Strasser hat als Bürokraft in Mauthausen getan, was sie konnte, um Häftlingen das Leben zu erleichtern. SS-Leute unterstützten Anna, sie weinten sich bei ihr im Büro aus und versuchten auch selbst das Los der Gefangen ein wenig zu verbessern. „Überall gibt es gute Leute“ diesen Satz habe ich besonders oft aus ihrem Mund gehört. Erst im September 1944 wurde Anna verraten. Sie überlebte das Urteil „KZ auf Kriegsdauer“. https://sanktvalentin.at/downloads/Tatsachenbericht_Anna_Strasser.pdf. Nach Kriegsende verschenkte sie sämtlichen Schmuck an eine schwer kranke Leidensgenossin, damit diese sich ärztliche Behandlung leisten konnte. Sie arbeitete später in einer Missionsgesellschaft in Wien und verschenkte so viel ihr möglich war. Annas Neffe erzählte, dass sie beispielsweise eine kaputte Glühbirne nicht auswechseln wollte, weil sie auch ohne diese gut zurechtkam. Alles gab Anna für die Armen. Leider war sie schon dement, als ich sie kennenlernte, aber so herrlich dankbar und voller Freude am Leben. Die letzten drei Jahre ihres Lebens durfte ich sie begleiten.
Christoph, Dr. Körner, evangelischer Pfarrer und Studentenseelsorger in Mittweida hat für seine Friedensarbeit autodidaktisch Wirtschaft studiert und kam mehrmals, auch als er schon sehr krank war, zum Forum Seitenstetten. In den Corona-Jahren arbeiteten wir online, mit Auswegdialogen: https://www.forum-seitenstetten.net/auswegdialog-20-dr-christoph-koerner/. Es gab einen Haftbefehl in der DDR gegen Christoph, als die Mauer fiel. Danach aber hat er Leuten von der „Stasi“, die nun stigmatisiert waren, Gehör verschafft, bei Gesprächen über Politik für die Zukunft! Alle sollten ihre Ideen einbringen können!
Jimmy Gerum war Filmproduzent, vor Jahren entdeckte er, dass die Ursache von Kriegen in Problemen der Finanzarchitektur liegen. Seine Recherche führte zur Suche nach dem Schwachpunkt des militärisch-industriellen Komplexes, der „Herrschaft des Geldes“:
Den Schlüssel für den Weltfrieden fand er in der öffentlichen Meinung, und der wichtigste Hebel dafür liegt aus seiner Sicht in Mitteleuropa. Hier zahlt die Bevölkerung Milliarden für den öffentlichen Rundfunk, das heißt, für die MÖGLICHKEIT einer aufrichtigen Demokratie, für Pressefreiheit und offenen Diskurs, eine Möglichkeit, die nicht umgesetzt wird! Die Leitmedien verschuldeter Staaten sind angehalten „lückenhaft“ zu berichten.
Jimmy ermutigt Journalisten, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Mit “runden Tischen” könnten heute sämtliche Konflikte weltweit ohne Krieg gelöst werden.
Zum Weiterlesen: https://www.forum-seitenstetten.net/mediendialog-fuer-den-weltfrieden/
Johann Matzenberger, der Bruder des kriegsblinden Bergpredigtpazifisten Dr. Stefan Matzenberger, https://ertl.gv.at/gemeinde/heimatbuch/matzenberger.html las bereits als 11-jähriger seinem Bruder daheim Gesetzestexte vor. In den Pausen sägten die beiden miteinander Holz. Johann bekam sehr schlechte Zeugnisse, weil er die Schule nur selten besuchte. „Die anderen Holzknechte verdienten auch nicht mehr als ich“ erzählte er lachend.
Es zahlte sich aus, die Bedürfnisse des behinderten Bruders zu erfüllen und eigene hintanzustellen. Bei der Golden Hochzeit meinte der Pfarrer, dass seine Ehe wohl deshalb so glücklich verlaufen ist, weil er schon mit 11 Jahren Eherecht gelesen hätte!
Sr. Johanna Datzreiter arbeitete 43 Jahre lang, auch während des Bürgerkrieges, in Liberia und in angrenzenden Flüchtlingslagern. Sie war immer mit den ihr anvertrauten Menschen. Es ist dieser Ordensfrau gelungen Kindersoldaten zu retten und zu integrieren. Sie wusste: „…Wenn ich es nicht tue, werde ich nicht glücklich!“ Sr. Johanna hat mir ihre beiden Bücher geschenkt. „Für Gott gibt es keinen hoffnungslosen Fall“, ein Wort von Papst Franziskus, schrieb sie mir in ihr zweites Buch „Kindersoldaten gerettet!“ Die Freundschaft mit mehreren ihrer Mitschwestern, die früher in Seitenstetten lebten, hat mir geschenkt dieser Frau zu begegnen, zu spüren, dass es unglaublich froh macht, jedem Menschen Gutes zuzutrauen.
P. Luis Lintner https://www.bz-bx.net/de/news/detail/luis-lintner-wirkt-weiter.html, Südtiroler Pfarrer und Missionar, kam vermutlich wegen seines Einsatzes für Straßenkinder Organhändlern in die Quere. 2002 wurde er in Brasilien erschossen. „Legt alles in die Waagschale, es zahlt sich aus!“ Dieses Wort von ihm ist in mir hängen geblieben.
Luzi Lintner war ebenfalls in Südtirol daheim. Ein Jahr lang durfte ich zusammen mit ihr lernen und in Bolivien arbeiten. Ihr Gottvertrauen war so groß, dass sie irgendwie vor gar nichts mehr Angst zu haben schien. Bei einem Ausweichmanöver auf der „Todesstraße“, https://de.wikipedia.org/wiki/Yungas-Stra%C3%9Fe sagte sie lachend zu einem Mitreisenden der große Angst hatte: „Herr Pfarrer werden sich doch nicht vor der ewigen Seligkeit fürchten!“ Als wir einmal, im Tiefland, nach getaner Arbeit, einer Nacht in der Hängematte, heimritten, sangen wir vor Freude! Es ist wundervoll gebraucht und geliebt zu werden. Luzi wurde zu einer Lebenskünstlerin. Hatte sie kein Messer mehr, schnitt sie mit einem Lineal. Um völlig frei arbeiten zu können, hatte Luzi ihr Dienstverhältnis gelöst, war also auch nicht mehr versichert. Viele Spender ermöglichten ihre Projekte in mehreren afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern. Eine notwendige Operation hat sie bei „unserem“ Arzt in Bolivien machen lassen. Luzi ist bei einer Projektreise im Urwald ertrunken, weil ein Ast, an dem eine Behelfsbrücke befestigt war, abgebrochen ist. Ein Wort von Ihr: „Es gibt Leute, die finden für jede Lösung ein passendes Problem.“
Marshall, Dr. Rosenberg, jüdisch-stämmiger Agnostiker, erlitt als Kind in Detroit Gewalt und Anfeindungen. Sein Name hatte Mitschülern verraten, dass er Jude war. Man „tröstete“ ihn daheim damit, dass er in Europa verheizt werden würde.
Ein sehr großes Vorbild war für Marshall sein Onkel, der täglich abends vorbeikam, um die Großmutter zu pflegen. Er tat es überaus zärtlich und liebevoll. Dr. Markus Distelberger veranstaltete zur Geldfrage Pfingstsymposien in St. Pölten. Dazu war auch einmal Rosenberg eingeladen. Ganz besonders berührte mich, wie er mit seinen so liebevollen Augen, sich an die eigene Brust klopfte, nach Bemerkungen, um das Böse im Menschen. Jeder hat Böses in sich! „Es kommt darauf an, welche Seite ich in mir und in anderen füttere!“
Martha Steiger kennenzulernen, war ein Riesenglück. Nur der Chef wusste, warum sie im Krankenhaus war. Bei der Visite, zum Abschied, verstand ich seine Bemerkung nicht, da erzählte sie mir von ihrer Arbeit als Diplomatin des Vatikan. Martha ist früh Witwe geworden, sie kannte mich, weil ich ihren Mann gepflegt hatte. Dieser war Nachbarbub eines späteren Kurienkardinals in Südtirol gewesen. Die Freundschaft blieb bestehen. Martha wurde eines Tages dringend gebeten für zwei Monate im Staatssekretariat auszuhelfen. Sie beherrschte 8 Sprachen. Zwei Jahre lang hat sie dort gearbeitet und danach in den geheimen diplomatischen Dienst gewechselt. Das funktioniert ähnlich wie Amnesty International, nur, dass fast nie etwas davon an die Öffentlichkeit kommt, wodurch Hilfe bei Menschenrechtsverletzungen leichter möglich ist. Martha hatte Zeit! Wurde sie aus einem Regierungsgebäude hinausgetragen, blieb sie draußen so lange sitzen, bis sie die gewünschte Person sprechen konnte. Als sie zu uns kam, war sie völlig verausgabt, tagelang alleine in der Wüste unterwegs gewesen, um ein Gefangenenlager zu besuchen. „Ich spüre, dass mein Mann bei mir ist, mir hilft“, erzählte sie. Bei ihrem letzten Einsatz – allerärmste Holzfäller in Sibirien hatten zwei Jahre lang keinen Lohn mehr bekommen – war sie bereits 80 Jahre alt. Mit einer Scheibtruhe und per „LKW-Stopp“ war sie unterwegs gewesen, um sich vor Ort zu informieren. Martha ging danach bis zu Putin. Die Holzfäller, die nicht einmal richtige Schuhe besaßen, nur im Winter arbeiten konnten (der Permafrost lässt im Sommer kein Wasser versickern), bekamen ihren Lohn nachbezahlt. Nun aber war Martha so schwach und krank, dass sie nicht mehr schreiben, meist nur noch leise sprechen konnte. War sie bei Stimme, so diktierte sie ihrem Bruder in der Schweiz Briefe, der, wie sie, sehr viele Sprachen beherrschte.
Als Kind von Diplomaten hatte Martha Einblick in Familien, deren „Geld die Welt regiert“. Erziehung, so erzählte sie mir, ist dort hart. Sie nickte bedeutsam, als ich fragte, ob so Empathie abtrainiert würde, um die Überlegenheit gegenüber Regierungen in der Familie zu halten.
Michael Sebastian Blumrich fasste 1988, zwei Jahre nach dem Tod von Stefan Matzenberger, (siehe oben Johann Matzenberger) die 100 wichtigsten von über 15.000 Briefen seines Freundes zusammen. Im Vorwort zitiert er:
Politik muss, ehe sie auch nur einen Schritt tut, vorerst der Moral huldigen.
Immanuel Kant
Was moralisch falsch ist, kann nicht politisch richtig sein.
William Gladstone
Weiters schreibt er: Dies ist ein Wegweiser für junge und alte Menschen, die auf der Suche danach sind, wie man Krieg überwindet.
Die Auswahl der Briefe hat Dr. Stefan Matzenberger persönlich vorgenommen in der 49. Woche des Jahres 1984. In dieser Woche zeigte der Kalender den einleitenden Ausspruch von William Gladstone. Dr. Stefan Matzenberger ergänzte ihn durch die Forderung von Kant.
Bezüglich der Möglichkeit Krieg zu verhindern, darf man ein Volk nicht der Unwissenheit preisgeben. Man muss gewissenhaft über Möglichkeiten der Kriegsverhütung u. Bekämpfung informieren, um weitere Versäumnisse und ein Anwachsen der Kriegsgefahr zu vermeiden.
Wenn jemand die arrogante Auffassung vertritt, er habe alles getan, was man gegen den Krieg und für den Frieden tun kann, dann möge man ihm mit Wissen aus dieser Briefsammlung nachhelfen. Eine 25-seitige Zusammenfassung versendet gerne: maurerjosefa@gmx.at
Friede ist machbar, aber nur mit Gott, so Blumrich weiter.
Friede ist ein so besonderes Ziel, es ist ohne Gott für den Menschen gar nicht erreichbar.
Der Mensch allein ist zu schwach dazu, um Frieden zu schaffen, aber Gott ist jederzeit bereit, dem Menschen so viel Kraft zu geben, dass er das zuwege bringen kann, was für den Frieden erforderlich ist.
Wer nun fragt: Also gut, was muss ich tun, wenn ich wirklich Frieden auf Erden schaffen will? Der Mensch, der so fragt, erhält von Gott Antworten, Einfälle, die seinen Möglichkeiten entsprechen.
Was immer die Antwort Gottes ist, es wird etwas sein, was der Mensch tun kann, der sich fragend an Gott gewendet hat, es wird dabei ganz klar für den Menschen sein: Da ist ein konkreter Schritt möglich, den kann ich mit Gottes Hilfe tun und danach brauche ich Gott nur bitten um Rat für den nächsten Schritt zum Frieden auf Erden.
Mutter Teresa durfte ich als Mitarbeiterin in London begegnen. Sie konnte besonders gut und interessiert zuhören und sehr einfach sprechen! Mutter Teresa fragte nach unseren Hobbys. Wir waren ungefähr 15 junge Frauen, die massenhaft Gemüse schnipselten für die abendlich Suppenküche. Ich erzählte ihr, dass ich gerne in den Bergen gewesen wäre, einmal auch mit dem Fahrrad oben unterwegs war. Da fragte sie, ob es in Österreich spezielle Fahrräder für Berge gäbe. Damals, 1976, gab es solche noch nicht.
Mutter Teresa konnte sehr viel erreichen, weil sie irgendwie allen Menschen das Gute zugetraut hat und ihr jede Person wichtig war.
London war für mich paradiesisch im Sommer. Ende November konnte ich vor Kälte nicht mehr einschlafen, ich musste wieder heim zum warmen Ofen.
Mutter Teresa sagte, es wäre unsere Pflicht, heil(ig) zu werden und nie jemanden zu verurteilen. Viktor Frankl meinte einmal sinngemäß, dass jeder irgendwann „sein Auschwitz“ erleben müsste, also massiv gedemütigt würde. Kann Böses auch durch seelische Verletzungen erklärt werden? Menschen, die beispielsweise bewusst Probleme unserer Geldordnung nützen, um völlig sinnlos immerzu noch reicher zu werden an Besitzungen und an Geld, d. h. an Schuldscheinen!!! brauchen Befreiung! Helfen wir ihnen im Wandel, ihr Gesicht und ihre Grundbedürfnisse wahren können.
Damit wäre das Beste aller Jahrhunderte immer noch möglich!